Pontedera, 18.-21.04.2024
Das Vespa Museum und das hochmoderne Piaggio Werk, in dem die Vespa geboren wurde, war für die Öffentlichkeit an den vier Tagen zugänglich. Die ganze Stadt war für das Vespa Event geschmückt und viele Vespa Kunstobjekte zierten die Straßen.
An allen vier Tagen der Veranstaltung steht das Vespa Village auf der Piazza del Mercato in Pontedera im Mittelpunkt des Geschehens. Hier fanden alle Vespisti einen Treffpunkt zum Meet & Greet im Geiste der Vespa und den Clubs. Neben Ausstellungsständern, Food & Drinks gab es darüber hinaus einen Bereich für den technischen Support und einen offiziellen Ersatzteilshop.
Durch schlechte Wettervorhersagen mit Schnee in den Höhenlagen hatte ich mich kurzfristig am Dienstag Mittag entschieden, einen Teil der rund 800km von Freiburg bis Pontedera bereits in Angriff zu nehmen. Eigentlich war Mittwoch früh als Start & Nonstop die Anreise geplant.
Um wegen des vorgesagten Schnees schnell durch die Alpen zu kommen und auch noch bis zum Abend möglichst viele Kilometer „abzureissen“, hatte ich die direkte Route mit überwiegend Autobahn und den Gotthardtunnel gewählt (der war zwar stickig, aber liess mich Aufwärmen bei 28C).
2 größere Staus bei Chiasso / Como und Mailand wurden „italienisch“ durchfahren, so dass nicht so viel Zeit verloren ging.
Nacn 7 Stunden Fahrzeit und rund 545km erreichte ich Parma in der Abenddämmerung.
Von Colorno (nördlich von Parma) ging es zuerst nach Maranello auf überwiegend kleinen Straßen – über Felder und Wiesen. Dabei ging es auch durch den Ort Brescollo, der bekannt durch Peppone e Don Camillo ist.
Nach kurzer Umrundung des Ferrari Werks wurden die Alpi Apune in Angriff genommen, die die Emilia-Romagna und die Toskana trennt. Herrliche Landschaft mit kurvenreicher Straße – die vor allem sehr leer war – führten bis in die Höhe von 1.388m Höhe auf dem Passo dell’Abetone und nach Abetone. Der Ort ist nicht nur Skiort mit Ski Weltcup Vergangenheit, sondern auch häufig Ziel oder Durchgangsort des Giro d’Italia. Noch war diese Gegend schneefrei, was sich am nächsten Tag änderte und einige Vespisti mit rund 20cm Schnee zu spüren bekamen.
Von Abetone ging es dann über viele herrliche Kurven mit imposanten Ausblicken hinunter nach Pistoria und weiter durch die Felder und leichten Hügeln nach Pontedera.
Nach 262km der 2. Etappe und einer Gesamtstrecke beider Etappen von 807km wurde das Geländer Vespa World Days – dem Village – erreicht.
867km in 11 1/2h von Pontedera – Pistoia – Bologna nach Freiburg
Nach 3 Tagen Vespa World Days hieß es am Sonntag Morgen Abschied nehmen und die Rückfahrt in einer Etappe in Angriff nehmen.
Bei Sonne, aber ca. 6°C, gab es noch einen kurzen Blick aufs VWD Village, bevor es dann über Felder und leichte Hügel nach Pistoria ging. Immer wieder wurden heimfahrende Vespisti (aus verschiedenen Ländern) überholt oder italienische Vespa Gruppen kamen mir auf ihrem Weg nach Pontedera entgegen.
Um noch etwas Fahrspaß zu haben und etwas von der schönen Bergwelt der südlich-östlichen Alpi Apuane zu sehen, wurde nicht die Autostrada, sondern die „Landstraße“ SS64 bis Bologna gewählt. Rund 90km führte die Route auf der historischen Strada Statale 64 Porrettana, die anfangs hinauf über dem Passo della Porrettana (oder auch Collina) bis auf 932m Höhe ging. Im Anschluss schlängelte sich die Strecke in vielen Kurven dem immer breiter werden Tal – entlang des Stausees Bacino di Pavana – bis nach Casalecchio di Reno.
Ab hier war die Autostrada angesagt, um die restlichen 700km bis Freiburg zügig zu befahren. Mit 110-125km/h wurden auf der Strecke bis zum Gotthardtunnel immer wieder Vespisti im PKW mit Anhänger überholt.
Ab Alpennähe verschlechtere sich das Wetter zunehmend – kalt und windig – der sehr lange Stau vor dem Gotthardtunnel wurde wieder „italienisch“ durchfahren – kurze Plausche beim Vorbweifahren mit den im Stau stehenden „Pkw“-Vespisti verkürzten mir und ihnen die Wartezeit durch Tunnel-Sperrung.
20min Aufwärmen im 17km-langen Tunnel, bevor nach Ausfahrt eine weiße Winterlandschaft und die ersten hundert Meter weiße Autobahn beschwert wurden. Schneeregen und 0°C reduzierten die Fahrfreude. Als hinter Luzern ein Schnee-Hagel-Wolkenbruch über mich niederging, war die Autobahn vollends für einige Kilometer weiß!
Endlich 🙂 ) kamen die Winterreifen (Heidenau K58) auf der GTS 300 so richtig zum Einsatz. Mit Vorsicht, aber trotzdem „Tempo 80“ wurde die Fahrt auf der Autobahn fortgesetzt.
Nach ca. 867km, 11 1/2 Stunden – um 19:45 Uhr – wurde Freiburg erreicht – und natürlich bei einem erneuten Schneeregen-Schauer.
Aber ein riesiger leuchtender Regenbogen über Freiburg durch die vom dem Elsaß scheinende Abendsonne bescherten einen herrlichen Abschluss .
Corvara / Alta Badia, 15.07.2023
In den Bergen und auf den Pässen der Dolomiten fanden vom 16.–17.07.2023 zum zweiten Mal die CORSA OTTO Faro Basso Race Days statt.
Sella-Massiv, Tofane-Massiv, Drei Zinnen und die Marmolata, („Königin der Dolomiten“ – höchster Berg der Dolomiten) waren eindrucksvolle Kulisse und erfreuten die Vespisti durch viele enge Kurven mit großartiger Aussicht bei den „Pässe-Fahrten“.
Start- und Ziel sowie „Fahrerlager“ der beiden Rally-Tage des von Franz Schmalzl (Vespa Alp Days / Zell am See) organisierten CORSA OTTO war dieses Jahr Corvara / Alta Badia.
Insgesamt 45 Fahrer aus 7 Ländern (Belgien, Deutschland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Schweiz) nahmen in diesem Jahr teil (darunter 2 Damen). Dabei waren Rohrlenker-Vespas der Jahre 1949–1956 – auch eine V98 – vertreten.
Die 210 Kilometer lange und landschaftlich imposante Doppel-8ter-Rundstrecke mit vielen langen, engen, geschwungenen … Kurven musste an beiden Tagen mit gleicher Fahrzeit gefahren werden.
11 Pässe waren zu bewältigen, wobei 7 zu fahrenden Pässe über einer Höhe von 2.000 Metern lagen. Die Durchfahrt des Olympia-Ortes Cortina d’Ampezzo, der Passo Tre Croci (1.805m) und ein Checkpoint am Lago di Misurina am Fuße der Drei Zinnen lagen natürlich auf dem Rundkurs. Der Passo Pordoi (2.239m) wurde an beiden Tagen jeweils zweimal gefahren.
Pässe-Übersicht:
Passo di Sella / Sellajoch (2.244m)
Passo Pordoi (2.239m)
Passo di Giau (2.236m)
Passo di Gardena / Grödner Joch (2.121m)
Passo di Falzarego (2.105)
Passo Fedaia (2.057m)
Col Gallina (2.055m)
Passo Campolongo (1.875m)
Passo Tre Croci (1.805m)
Passo Cimabanche (1.530m)
Col di Rocca (1.203m)
Auf der 210 Kilomter langen Achter-Bahn mit rund 6.400 Höhenmetern benötigten die Vespisti eine Fahrzeit von rund fünf bis acht Stunden.
41 Teilnehmer und Teilnehmerinnen erreichten das ins Ziel (mit gleicher Vespa an beiden Tagen). Vier Vespisti mussten mit Defekten aufgeben.
Der Sieger der Rally-Wertung kam mit Alan Proietti (VC Merano) auch in diesem Jahr aus Italien; Die Plätze 2 und 3 belegten Florian Hinterholzer (Faro Basso Team Austria / Össterreich) und Johannes Gensch (VC-Eichstädt / Deutschland). Der schnellste Fahrer beider Tage war David Degering (VC Roude Leiw Letzebuerg / VC Merano) aus Deutschland mit rund 5 Stunden
Letztlich aber dürfen sich alle Fahrerinnen / Fahrer des 2. CORSA OTTO als Sieger fühlen, die diese Herausforderung für Mensch und Maschine in Angriff nahmen und beide Tage ins Ziel geschafft haben.
Vielen dank an Franz Schmalzl und Nicole für diese wieder tolle Vespa Veranstaltung – von der Idee bis zur Durchführung. Danke auch an den Wettergott, der uns 3 herrlich sonnige Tage bescherte.
Die 3. Auflage der CORSA OTTO Faro Basso Race Days findet im nächsten Jahr vom 12.-13.07.2024 rund um das Gotthard-Massiv und den Rhone-Gletscher / Schweiz statt. Gotthard-Pass mit der berühmten Tremola, Furka-Pass, Susten- und Grimselpass sowie Nufenenpass sind dann Herausforderung und Kulisse.
Die weiteren Events sind in Val d’Isere / Frankreich 2025 und Zell am See / Österreich 2026.
Weitere Informationen unter www.corsaotto.it.
Hinweis: *„Sellaronda“: Eine Runde um das Sella-Massiv über Passo di Sella (2.244m), Passo Pordoi (2.239m), Passo di Gardena (2.121m) und Passo Campolongo (1.875m)
La Massana, Andorra / Pyrenäen, 18.09.2022
Die fünfte und letzte Auflage des GIRO VESPISTICO DELLE ALPI fand vom 10. – 18. September 2022 in den Pyrenäen statt!
Nachdem die ersten vier Auflagen des GIROs von Zell am See (2012, 2014), Nauders (2016) und Megève (2018) durch die Alpen führte, war dieses Mal Start und Ziel der Rally in den hochalpinen Bergen von Andorra – inmitten der Pyrenäen und umringt von Spanien und Frankreich:
La Massana – unweit Europas höchstgelegener Hauptstadt Andorra la Vella (1.010 Höhenmetern).
Es nahmen an diesem letzten von Franz Schmalzl und Nicole Egger organisierten GIRO 35 Vespisti (darunter 3 Damen) aus 5 Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz, Belgien und Slowenien) teil, die sich mit ihren Vespas auf die rund 2.200 km lange Strecke durch, über und um die Pyrenäen machten.
Mit dem 5. GIRO endet in den Pyrenäen die GIRO-Saga. Legendär die Strecken durch die alpine Bergwelt – eine echte Herausforderung für Mensch und Maschine – und allen Vespisti, die einmal, zweimal, dreimal, viermal oder sogar fünfmal teilnahmen.
Weitere Informationen zur Geschichte des GIRO VESPISTICO DELLE ALPI
Von und nach Andorra / Von der COSTA BRAVA zur COSTA VASCA
Die 5. Auflage des GIRO VESPISTICO DELLE ALPI war mit rund 2.200 km und 7 Tagesetappen der längste GIRO und hatte durch die besondere Bergwelt, Pässe, Kulturen der Pyrenäen sowie der Streckenführung viele schöne Besonderheiten.
Die Strecke führte zuerst nach Osten – von der hochalpinen Bergwelt Andorras‘ über einige kurvenreiche und schmale Pässe ans spanische Mittelmeer der Costa Brava, nach Roses (Spanien). Von dort ging es nun quer durch die Pyrenäen Richtung Westen und dem Atlantik.
Erst entlang der Mittelmeerküste nach Perpignan (Frankreich) und dann Richtung Westen führte die Strecke zurück in die Pyrenäen und zurück nach Andorra mit dem höchsten Streckenpunkt des GIRO 2022 – zugleich Tagesziel: Port d’Envalira mit 2.450 Höhenmetern. Hier befindet sich auch der Circuito Grandvalira Andorra, Europas höchstgelegene Rennstrecke, auf der einige Runden gefahren wurde.
Auf den weiteren beiden Etappen über circa 630 km bis zur französischen Atlantikküste ging es quer durch die Hautes-Pyrénées – immer im ständigen Wechsel der Landesgrenze zwischen Spanien und Frankreich. Dabei wurden auch einige Pässe der Tour de France befahren, u.a. Col de Val Louron-Azet, Col de Peyresourde, Col d’Aubisque.
Vom Strand bei Hendaye ging es über San Sebastián entlang der Baskischen Küste (Costa Vasca) nach Bilbao. Einige nutzen die Durchfahrt für einen Besuch des Guggenheim-Museums, bevor über Hügellandschaft mit „kleinen“ Pässen in die durch Stierläufe bekannte Stadt Pamplona weitergefahren wurde.
Die letzten beiden Streckenabschnitte, circa 600 km, führten zurück nach Andorra, dem Zielort La Massana. Dabei fuhr man nochmals durch die Hautes-Pyrénées und konnte die kurvenreichen Passstraßen, umringt von hohen Gebirgszügen, genießen. Mit Boltana, Arreau, Vielha wurden Tour de France Etappenort durchfahren – kurze Abstecher zu bekannten Tour de France-Pässen wie La Hourquette d’Ancizan, Col d’Aspin und Col du Tourmalet wurden von einzelnen Vespisti zusätzlich befahren.
Nach 7 Tagen Fahr- und Kurvenspaß über rund 2.200 Kilometern und 25 Pässen und 3 verschiedenen Ländern, von 0 auf 2.450 Höhenmetern, ging der letzte GIRO VESPISTICO DELLE ALPI zu Ende.
Alle 35 Vespisti kamen unfallfrei ins Ziel, leider einige davon im Besenwagen – u.a. mit Problemen der Elektronik oder Benzinpumpe, kaputter Schaltraste etc. Andere tauschten unterwegs die Vespa – fuhren mit nur 2 Gängen früh morgens 270 km zurück nach Andorra, um dann 410 km mit der Ersatz-Vespa das Tages-Etappenziel zu erreichen.
Es war wieder ein großartiges Vespa Erlebnis!
Der 5. GIRO VESPISTICO DELLE ALPI ist Geschichte. Und so ist der legendäre GIROS nun wirklich Legende.